Aktuelles
Freitag, 31.05.2024
Start der Schwingungsmessungen
Erste Messungen im Juni in Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und Plettenberg geplant
Im Juni und Juli führen wir entlang der Ruhr-Sieg-Strecke so genannte Schwingungsmessungen durch. Die Messungen, die im Rahmen der Vorplanung stattfinden, werden durch eine von uns beauftragte Fachfirma zunächst in Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und in Plettenberg durchgeführt. Weitere Messungen sind in Werdohl und Iserlohn-Letmathe geplant. Wir haben die betroffenen Liegenschaftseigentümer und Kommunen im Vorfeld der Messungen schriftlich informieren und um ihre Mithilfe gebeten.
Die Schwingungsmessungen sind ein wichtiger Aspekt im Vorfeld von Infrastrukturprojekten der Deutschen Bahn. Es handelt sich dabei um Vorarbeiten gemäß §17 Abs. 1 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes. Wir prüfen mit modernen Sensoren, welche Einwirkungen der Zugbetrieb auf Gebäude entlang der Bahnstrecke hat. Konkret wollen wir erfassen, wie sich ein Gebäude verhält, wenn eine Bahn vorbeifährt. Denn die Reibung zwischen den Rädern und den Gleisen wird als mechanische Schwingung an den Untergrund weitergeben. Von dort breiten sich die Schallwellen in alle Richtungen aus. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds wird die Ausbreitung verstärkt oder abgeschwächt.
Die Ausbreitung und Intensität der Schwingungen werden durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst, dazu gehören u.a.:
- Das Gewicht, die Geschwindigkeit und die Zusammensetzung eines Zuges
- Der Zustand der Schienen
- Der Abstand zwischen den Schienen und Gebäuden
- Der Aufbau bzw. die Schichtung des Erdreiches auf dem Übertragungsweg
- Die Bauweise der Gebäude
Wie funktioniert eine Schwingungsmessung?
Die Messungen finden in Gebäuden nahe der Strecke und außerhalb von Gebäuden auf freier Fläche statt. Dies erfolgt mithilfe von so genannten Geophonen, d.h. Schwinggeschwindigkeitsaufnehmern. Hierzu wird vor dem Gebäude ein Sensor auf einem Erdspieß aufgestellt. Zusätzlich wird eine weitere Messstelle im Bereich des der Bahntrasse zugewandten Gebäudefundaments eingerichtet. Zusätzlich wird das Übertragungsverhalten vom Fundament auf die Geschossdecken messtechnisch erfasst. Durch die Messungen entstehen an den Gebäuden keine Schäden.
Bei Messungen auf freien Flächen ermitteln wir die Ausbreitungsbedingungen direkt im Erdreich. Dazu werden mehrere Geophone in einer Reihe entlang der Bahnstrecke installiert.
Was passiert mit den Messergebnissen?
Die Messergebnisse fließen in ein Immissions-Gutachten ein. Mithilfe der Bestandsanalyse können wir eine klarere Prognose über die Einwirkungen des zukünftigen Bahnbetrieb und damit ggf. einhergehende bzw. abzuleitende Schutzmaßnahmen treffen. Für die Bewertung und den Umgang mit den Messergebnissen werden DIN-Normen, VDI-Richtlinien und DB-Richtlinien als Stand der Technik angesehen und verwendet.
Sollten Sie Fragen zu den Schwingungsmessungen haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an hagen-siegen-hanau@deutschebahn.com