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Mittwoch, 27.11.2024

DB stellt Tunnelprojekt in Altena vor: "Win-Win-Situation für beide Seiten“

Rund 50 interessierte Bürgerinnnen und Bürger folgten am 26. November 2024 der Einladung der DB zum Dialog-Markt in die Burg Holtzbrinck nach Altena. Das repräsentative Bürgerhaus bot einen schönen Rahmen für die erste Bürgerinformationsveranstaltung des Bahnprojekts ABS Hagen-Siegen-Hanau.

Projektleiter im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern beim Dialog-Markt in Altena.

Im Gespräch mit Anwohnenden aus Altena

© © DB InfraGO

„Wir wollen heute hier in den Dialog mit den Bürgern kommen, um unsere vorläufigen Vorzugsvarianten vorzustellen“, erläutert Jochen Havers, Abschnittsleiter Nord am Rande der Veranstaltung in Altena. „Das gleiche haben wir auch schon für die kommunale Politik und Verwaltung gemacht.“

Planungen für Altena und Nachrodt-Wiblingwerde

Im Fokus der Öffentlichkeitsveranstaltung standen die ersten Planungen für vier Ausbautunnel in Altena und Nachrodt-Wiblingwerde. Weitere sechs Tunnel auf der Ruhr-Sieg-Strecke sind derzeit ebenfalls in Planung. Zusätzlich gab das Projektteam an zahlreichen Informationsständen Einblicke in die vielfältigen Aspekte der Vorplanung. Dazu gehörten u.a. der Umweltschutz, der Schallschutz, Baugrunderkundungen oder die Erstellung von digitalen Planungsmodellen.

„Die Bürgerschaft mitzunehmen, das ist für uns ein großes Ziel, und das schon ab der frühen Leistungsphase. Wir möchten von Beginn an unsere Planung so transparent wie möglich machen. Denn nur mit Akzeptanz in der Bürgerschaft und in der Politik kann so ein Großprojekt realisiert werden.“, erklärte Laura Hoppenheit, Abschnittleiterin Zentral. „Und wir bekommen auch immer wieder gute Tipps, die uns am Ende helfen, die Planung auch deutlich zu verbessern. Das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten.“ Das Projektteam freute sich über das rege Interesse der Bürgerinnen und Bürger und die positive Resonanz auf die Veranstaltung.

Für die Planung der Ausbaustrecke Hagen-Siegen-Hanau nutzt die DB die Methode "Building Information Modelling" (BIM). Dafür wird zunächst die Bestandsstrecke mit den Ausbautunneln als digitales Modell erfasst. 

Das Video zeigt die geplanten Umbaubereiche mit den Tunneln in Altena und Nachrodt-Wiblingwerde.

Was bedeutet der Ausbau für die Region?

Das Bahnprojekt ABS Hagen-Siegen-Hanau ist im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 gelistet. Es befindet sich in der Vorplanung, d.h. einer frühen Phase. Zum Projektauftrag gehört die Modernisierung von zehn Tunneln mit einer Gesamtlänge von rund vier Kilometern. Eine Sanierung des gesamten Streckenabschnitts zwischen Hagen bis Hanau ist nicht Bestandteil des Auftrags. Die Projektmaßnahmen werden auf der bestehenden Trasse durchgeführt. Ein sogenanntes Raumordnungsverfahren ist daher nicht notwendig.

Vereinzelt plant die DB zusätzliche Überholgleise für Güterzüge. Die Umsetzung wird unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhof Nachrodt (Stadtgebiet Iserlohn) geprüft. Dabei entsteht ein „drittes Gleis“ auf einer Länge von bis zu 800m. So sollen langsamere Güterzüge Platz für überholende Regionalzüge machen können. Das hilft die Pünktlichkeit im Personenverkehr zu verbessern.

Nutzen für die Region

Ziel ist es, die Ruhr-Sieg-Strecke für den modernen kombinierten Verkehr (KV) zu erschließen. Der KV verknüpft die Vorteile der Verkehrsträger Straße und Schiene. Denn den größten Teil der Strecke werden Güter dabei auf der Schiene transportiert. Die Anlieferung oder letzte Meile erfolgt dann nach Verladung auf den LKW. So können auch Unternehmen ohne eigenen Gleisanschluss oder mit geringerem Transportvolumen Güter auf der klimafreundlichen Schiene transportieren. Der KV ist damit ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende. Darüber hinaus ermöglicht das Bahnprojekt den Anschluss Südwestfalens an überregionale Handelszentren wie Genua und Rotterdam über die Schiene.

Weniger LKWs auf den Straßen, bedeutet zugleich auch eine Entlastung für die regionale Infrastruktur im Sauer- und Siegerland. Bauwerke wie z.B. Brücken, die in den Umbaubereichen der Tunnel liegen, schließt die Planung des Bahnprojekts ebenfalls ein. Der Ausbau der zehn Tunnel auf der Ruhr-Sieg-Strecke verbessert damit die Streckenqualität nachhaltig und macht das Schienennetz für den Personen- und Wirtschaftsverkehr robuster.